Finanzlexikon
G
G, Geld
Nachfrage. Es war zu diesem Kurs noch Nachfrage vorhanden, jedoch lagen keine Verkaufsangebot vor. Gegenteil: -G = gestrichen Geld, da hauptsächlich unlimitierte Kaufaufträge vorlagen, konnte kein Kurs festgestellt werden.
Gamma
Kennzahl, die die Abhängigkeit des Deltas von der Veränderung des Kassakurses des Underlyings anzeigt.
Garantiefonds
Für kapitalmarktunerfahrene Anleger entwickelt, befreien sie die Geldanlage von den Unwägbarkeiten des Kapitalmarktes. So wird dem Investor, bezogen auf einen bestimmten Stichtag, beispielsweise ein Mindestrücknahmepreis, eine Mindestrendite oder auch eine Mindestausschüttung garantiert.
Gamma-Faktor
Ausmaß der Veränderung des Delta-Faktors bei Schwankungen des Kurses des der Option zugrundeliegenden Basisobjekts. Mathematisch stellt der Gamma-Faktor die zweite Ableitung der Optionsprämie in bezug auf den Kurs des Basisobjekts dar.
Gedeckter Optionsschein (covered warrant)
Optionsschein auf einen Wertpapierbestand.
Geldmarkt
Siehe: Kassamarkt
Geldmarktfonds
Investmentfonds, die ausschließlich oder überwiegend in Geldmarkttitel und liquiden Papieren mit sehr kurzen Laufzeiten investieren. Zu den Geldmarktinstrumenten zählen neben Termingeldern, Schuldscheindarlehen und Anleihen mit kurzer Restlaufzeit auch Commercial Papers und Einlagen bei Banken (Certificates of Deposit). Der Vorteil gegenüber Termingeldern oder Spareinlagen besteht darin, dass man nicht an bestimmte Fristen von 30, 60 oder 90 Tagen gebunden ist, sondern - bei attraktiver Verzinsung - jederzeit über das Geld verfügen kann.
Geldmenge, Geldumlauf, Geldvolumen
Die Bezeichnung Geldmenge wird entweder i.S.v. Geldvolumen, umlaufender Geldmenge (Bargeldumlauf) oder von Zentralbankgeldmenge verwendet. Geldumlauf ist der in einer Volkswirtschaft zirkulierende Bestand an Bargeld (Münzen und Noten) und die dem Zahlungsverkehr dienenden Sichtguthaben von Nichtbanken. Geldvolumen wird von der Bundesbank in 3 Abgrenzungen verwendet: Geldvolumen M1 beinhaltet den Bargeldumlauf (ohne Kassenbestände der Banken) und Sichteinlagen inländischer Nichtbanken (Geldumlauf), Geldvolumen M2 enthält das Geldvolumen M1 plus Termingelder inländischer Nichtbanken mit Laufzeit unter 4 Jahren, M3 das Geldvolumen M2 plus Spareinlagen inländischer Nichtbanken mit gesetzlicher Kündigungsfrist.
Geldmengenziel
Vorterminliche, um wieviel Prozent sich die inländische Geldmenge ausweiten soll, um die geld- und wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen. Die Bundesbank gründete ihr Geldmengenziel auf M3, die US-Zentralbank auf M1.
Geldvermögen
Vermögen der Nichtbanken und des Auslandes in Form von Geldanlagen bei Banken (Bargeld, Einlagen, Bausparen), bei Versicherungen, in Wertpapieren (festverzinsliche Wertpapiere, Dividendenpapiere) u.a. Forderungen (Kredite an andere Sektoren).
Generic Swap
Normaler endfälliger Kuponswap ohne bestimmte Besonderheiten wie beispielsweise ein Call-Recht oder abnehmende Tilgung. Wird auch als Plain Vanilla Swap oder Straight Swap bezeichnet.
Genussschein
Verbriefte Vermögensrechte, die in den jeweiligen Genußschein-Bedingungen genannt sind. Generell handelt es sich um Gläubigerpapiere, die auf einen Nominalwert lauten und mit einem Gewinnanspuch verbunden sind.
Geregelter Markt
Nichtamtliche, aber börsengesetzlich geregelte Nebenbörse. Markt an den deutschen Wertpapierbörsen, für den erleichterte Zulassungsbedingungen und weniger strenge Publizitätsvorschriften als für den Amtlichen Handel gelten. Die Preise werden von besonders beauftragten freien Maklern festgestellt. Sie werden nach den Regeln der amtlichen Kursfestsetzung ermittelt, aber nicht amtlich notiert.
Gewinnschuldverschreibungen
Ein Gläubigerpapier, das neben dem Anspruch auf Zins und Tilgung ein Anrecht auf gewinnabhängige Zusatzverzinsung verbrieft.
Giros
Siehe: Grois
Giguere
Eine empirische Methode für die Errechnung des Normwertes eines Optiosscheines repräsentiert Giguere. Formel: Normwert = (Umtauschverhältnis x Aktienkurs x Aktienkurs) /(4 x Basispreis)
Giralgeld
siehe Buchgeld
Glattstellen
Eine offene Position ausgleichen/beenden.
Gleitender Durchschnitt (GD)
Ein grafischer Indikator, der berechnet wird, indem für jeden Tag der Durchschnitt der vergangenen n-Tage berechnet wird. Für n werden üblicherweise Werte um 28 (kurzfristig), 100 (mittelfristig) und 200 (langfristig) gewählt. Die GD-Linie wird dem Kurs überlagert. Die Schnittpunkte zwischen GD und Kurs dienen als Handelssignale. Durchbricht der Kurs den GD von unten nach oben, wird dies als Kaufsignal interpretiert. Durchbricht der Kurs den GD umgekehrt von oben nach unten, so liegt ein Verkaufssignal vor. Bei mehreren eingeblendeten GD's können auch die Schnittpunkte der GD's untereinander zur Signalgebung verwendet werden. Schneidet ein kurzfristiger GD einen langfristigen, kann dies ein Handelssignal untermauern. Durchbricht der Kurs auch noch mehrere GD's innerhalb weniger Tage, so kann schon mit Sicherheit von einem deutlichen Trend nach oben gesprochen werden. Viele unabhängige Studien (z. B. Colby/Meyers) haben bewiesen, dass der gleitende Durchschnitt als einer der zuverlässigsten Indikatoren betrachtet werden kann. Viele Indikatoren, die in der Berechnung wesentlich aufwendiger sind und zusätzliche Informationen hinzuziehen, wie etwa Hoch-/Tiefkurse und Umsätze, können bei genauer Überprüfung kaum bessere Ergebnisse liefern, als der klassische gleitende Durchschnitt. Bitte beachten Sie, dass die Signale des GD immer im Zusammenhang mit dem Parameter n gesehen werden müssen. Liefert Ihnen ein langfristiger GD also ein Kaufsignal, so erwarten Sie keine Traumgewinne innerhalb weniger Tage. Formel: GD = (Kurs 1+ Kurs 2 + Kurs 3 + ... ) / n
Gleitzinsanleihe
Variante einer Step-up-Anleihe, die in den ersten Jahren nur sehr geringe Zinszahlungen und in den letzten Jahren vor Fälligkeit sehr hohe Zinszahlungen hat. Die Zinsen werden jährlich ausgezahlt. Während der Laufzeit steigt der Normalzins jährlich nach einem festgelegten Plan, bis er im letzten Jahr den höchsten Zinssatz erreicht hat. Im Gegensatz zu Kombizinsanleihen zahlen Gleitzinsanleihen auch in den ersten Jahren Zinsen.
Global Macro
Weltweite Investitionen in Aktien, Anleihen, Devisen und Rohstoffen mit Top-down-Ansatz.
Global Corporate Finance
Bezeichnet gemeinhin die Tätigkeit des Fremdmanagements von Unternehmen durch die Bank. Dazu gehört Unternehmen auf ihre Börseneinführung vorzubereiten / umzuwandeln, Emissionserlöse zu plazieren, Neuemissionen zu begleiten, Übernahmeangebote beratend zu begleiten, etc.
Global Equities
Bezeichnung für das Primärgeschäft von Banken. Dazu zählen Aktienhandel und Beratung, Handel mit Derivaten sowie weiterer internationaler Aktienprodukte.
Global Finance
Bezeichnet die Projektfinanzierung durch Banken. Finanzierungen und Kredite an Unternehmen.
Global Markets
Bezeichnet den Handel mit strukturierten Produkten und komplexen Marktrisiken (Rentenhandel, Beteiligung an Neuemissionen, Devisenhandel). Auch in Emerging markets aktiv.
Going public
Bez. für die Umwandlung einer Gesellschaft in eine AG und die Zulassung der Aktien an der Börse. Auch: Zulassung von Aktien einer Unternehmung an der Börse, die bisher dort nicht vertreten war.
Gold
Chemisches Element der Gruppe Edelmetalle. Kommt in der Natur fast nur gediegen, nie rein vor. Im internationalen Zahlungsverkehr spielte Gold zum Ausgleich von Zahlungssalden zwischen den Staaten eine wichtige Rolle, hat aber seit 1976 diese Währungspolitische Bedeutung weitgehend verloren. Nach Schätzungen betragen die privaten Goldhorte ca. 25000 t Gold. Es ist das für Geldanlagen am meisten bevorzugte Edelmetall.
Good-till-cancelled Auftrag
Auftragsart im elektronischen Handelssytem Xetra. Aufträge, die solange im System verbleiben, bis sie entweder ausgeführt oder annulliert werden.
Gratisaktien (Berichtigungsaktien)
Diese werden ausgegeben, wenn eine Aktiengesellschaft offene Rücklagen in Grundkapital umwandelt. Die Eigenmittel der Gesellschaft werden davon nicht verändert, so dass die Beteiligung des Aktionärs gleich bleibt.
Greenshoe
Ein Bestandteil des Bookbuilding-Verfahrens: Der Emittent (Aktiengesellschaft) gewährt dem Bankenkonsortium eine Option auf eine bestimmte Menge weiterer Aktien (Greenshoe) zu Originalkonditionen, um zusätzliche Nachfrage befriedigen zu können beziehungsweise um die Kursentwicklung zu stabilisieren. Die Bezeichnung ist der US-Firma Greenshoe Manufacturing Company entlehnt, die dieses Verfahren vor Jahrzehnten erstmals einsetzte.
Green Warrants
GREEN ist die Abkürzung für Germany Restores Earth's Environment Nov. Aktienkorb-Optionsschein, der das Recht verbrieft, Aktien von deutschen Unternehmen zu kaufen (Call-Optionsscheine) bzw. zu verkaufen (Put-Optionsscheine), die in der Umwelttechnologie engagiert sind.
Grenzneigung
Die Grenzneigung zum Sparen beschreibt die Änderung der persönlichen Ersparnis, die durch eine Änderung des verfügbaren Einkommens um 1 DM induziert wird.
Grenzwertoptionen
Siehe: Barrier-Warrants
Grois
Die Abkürzung für guaranteed return on investment. Die Rückgabe des investierten Betrags wird also garantiert. Bei GROIS handelt es sich um eine verbriefte Kombination von Geldmarktanlagen, die Zinsen bringen und Kauf-oder Verkaufsoptionen.
Grundkapital
Aktien- oder Nennkapital einer Aktiengesellschaft, das der Summe der Nennwerte der aus gegebenen Aktien (Stamm- und Vorzugsaktien) entspricht. Mindestnennbetrag des Grundkapitals ist 100.000 DM.