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Finanzlexikon

F

Factoring

Ein Finanzierungsgeschäft, bei dem ein Finanzierungsinstitut (der Factor) die Forderungen, die bei seinen Kontrahenten aus dem Verkauf von Waren entstehen, erwirbt und das Risiko für den Ausfall der Forderungen übernimmt. Der Verkäufer wird auf diese Weise in die Lage versetzt, seinen Abnehmern die Forderungen zu stunden, d.h. Ziel zu gewähren, ohne dass ihn diese Kreditgewährung liquiditätsmäßig belastet und ohne dass er ein Kreditrisiko tragen muss. Dafür hat er dem Factor eine Vergütung zu zahlen.

Fair Value

Der auf Basis des Black-Scholes-Modells errechnete Optionsscheinkurs wird als (theoretischer) Fair Value bezeichnet. Preis, zu dem ein Finanzinstrument zwischen zwei Parteien frei gehandelt würde. Bei einem Optionsschein kennzeichnet der Fair Value den theoretisch richtigen Preis der Option unter Einbeziehung aller preisbeeinflussenden Faktoren. Es gibt verschiedene Modelle zur Errechnung des Fair Value.

Fait accompli

Die Börsenkurse werden von einem Ereignis, das man erwartet, beispielsweise einer Diskontsatzsenkung oder kriegerischen Auseinandersetzung, meist nur im Vorfeld berührt. Ist das Ereignis erst eingetreten (Fait accompli), ziehen die Kurse oft wieder an.

Fed Funds

Titel der amerikanischen Notenbank. Es handelt sich um kurzfristiges Geld, dessen Zins die US-Notenbank festlegt. Dabei bedient sie sich der Geldzuflüsse und Geldabflüsse.

Feindliche Übernahme

(hostile take-over) Bezeichnet die im ersten Schritt nicht offizielle Kaufabsicht eines Interessenten. Der Interessent versucht hierbei die Aktienmehrheit an einem Unternehmen zu bekommen, um so die Stimmmehrheit zu erlangen.

Festpreisverfahren

Platzierungsverfahren, bei dem der Verkaufspreis der Aktien zu Beginn der Verkaufsfrist festgelegt wird. Die Preisfestlegung basiert auf einer fundamentalen Unternehmensanalyse und -bewertung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Börsenbewertung vergleichbarer Unternehmen sowie der allgemeinen Marktverfassung.

Festverzinsliche Wertpapiere

Papier mit unveränderlichem Zins über seine Laufzeit.

Festzinsanleihe

Anleihe, die mit einem Festzins (z.B. 8%) emittiert wurde. Im Gegensatz zu Festsatzanleihen sind Floater mit einem variablen Zinssatz ausgestattet.

Fibor (Frankfurt Interbank Offered Rate)

Einst Refinanzierungssatz von 19 namhaften deutschen Kreditinstituten.

Financial-Future

FIBOR-Future, Bobl-Future, Bund-Future, Buxl-Future

Finanzierungsschätze

Kurzfristige Schuldverschreibungen des Bundes: Die Verzinsung erfolgt durch Zinsabzug (Diskont) vom Nennwert, d.h. Finanzierungsschätze werden mit einem Disagio emittiert und bei Fälligkeit zu pari zurückgezahlt (Laufzeit: 1 oder 2 Jahre).

Fiona-Swap-Markt

Swap-Markt, der variable Tagesgeldzinsen gegen feste Terminsätze tauscht und auf dem Frankfurt-Interbank-Overnight Average Index, einem indikativen FIBOR-Satz für Tagesgeld, beruht. Die Laufzeit der Geschäfte liegt zwischen zwei Tagen und zwölf Monaten. Die Swaps werden zur Feinsteuerung der Zinsänderungsrisiken im Geldmarktbereich eingesetzt.

Fixed Incom Arbitrage

Ausnutzung von Kurs-Ineffizienzen bei festverzinslichen Wertpapieren.

Fixed Incom Convertible Bonds

Auf den Erwerb von Wandelanleihen ausgerichtete Anlagestrategien.

Fixed Incom High-Yield

Erwerb von Anleihen ohne Investment-Rating (sog. Junk-Bonds).

Fixed Incom Mortgage-Backed

Erwerb hypothekar-gesicherter Anleihen.

Fixed Reverse Floater

Fixed Reverse Floater unterscheiden sich von Reverse Floater dadurch, dass eine ein- oder zweijährige Fixzinsphase vorgeschaltet ist.

Flat-Notierung

Papiere, bei denen die Stückzinsen nicht gesondert vom Käufer bezahlt und dem Verkäufer - nach Abzug der Zinsabschlagsteuer - ausgezahlt werden. Die aufgelaufenen Stückzinsen sammeln sich vielmehr im Kurs an, wie das beispielsweise bei Genußscheinen der Fall ist.

Floating Rate Notes

Kurz Floater, gewähren keinen festen, sondern einen variablen Zinsertrag. Nach jeder Zinsperiode, zum Beispiel nach Ablauf von 3, 6 oder 12 Monaten zahlt der Emittent der Anleihe die Zinsen, gleichzeitig gibt er den Zinssatz für die neue Periode bekannt.

Floor

Das Gegenstück zu einem Cap ist der sogenannte Floor, bei dem die Vertragsparteien eine Zinsuntergrenze vereinbaren. Hier leistet der Verkäufer eine Ausgleichszahlung an den Käufer, wenn der Referenzzinssatz diese Zinsuntergrenze unterschreitet. Somit bieten Floors eine Absicherung gegen fallende Zinsen, indem sie dem Käufer einen Mindestzinssatz garantieren. Auch hier beschränkt sich das Risiko des Käufers bei wider Erwarten steigenden Zinsen auf die Floor-Prämie.

Floor Floating Rate Notes

Variabel verzinsliche Anleihen mit einer Mindestmarke für die Verzinsung. Für den Fall, dass der Referenzzinssatz zuzüglich des Spreads diese Größe unterschreitet, werden dem Anleger Zinszahlungen in Höhe des Mindestsatzes garantiert.
Siehe: Cap, Floating Rate Notes.

Fluktuation

Schwankung von Kursen

Fonds

Von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltetes Sondervermögen. Durch den Kauf von Anteilen am Fond kann ein Anleger am Ertrag dieser Vermögen teilhaben. In der Risikostruktur liegen Fondsanteile zwischen Aktien und Anleihen. Vor dem Erwerb von Fondsanteilen sollte eine genaue Analyse der Performance in der Vergangenheit und der Perspektive der dem Fonds zugrundeliegenden Werte erfolgen. Siehe: Offene Fonds und geschlossene Fonds.

Fond-Picking

Auswahl der - nach Einschätzung - chancenreichsten Märkte, Branchen, etc. für die Geldanlage in Siehe: Fonds.

Fonds-Switiching

Wechselinvestition zwischen verschiedenen Fonds.

Fortfaitierung

Der Ankauf von Forderungen aus Exportgeschäften, die erst zu einem späteren Zeitpunkt fällig werden. Der Rückgriff auf den Verkäufer der Forderung wird bei diesem Finanzierungsinstrument vertraglich ausgeschlossen. Das Risiko der Nichtbezahlung durch den Gläubiger liegt also beim Erwerber der Forderung. Als Käufer von Exportforderungen treten meist internationale Großbanken auf.

Forward

Individuelle Termingeschäfte zwischen Käufer und Verkäufer. Wenn Forwards fungibel gemacht, standardisiert und gehandelt werden an einer mit einer Clearing-Stelle ausgestatteten Spezialbörse, nennt man sie Futures.

Forward Rate Agreement (FRA)

(Auch Future Rate Agreement). Außerbörslicher Zinsterminkontrakt. Zwischen den Vertragspartnern wird ein Zinssatz unter Festlegung der Währung, des Nominalbetrages und einer Referenzperiode vereinbart. Die Differenz zwischen dem vereinbarten und dem am Fälligkeitstag gültigen Zinssatz wird zwischen den Partnern verrechnet.

Freefloat

Free Float bezeichnet den Anteil der Aktien einer Aktiengesellschaft, die nicht in festem Besitz sind, gemessen an der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien.

Freier Makler

Bei der Kursfestsetzung und Orderausführung nicht amtlicher Wertpapiere mitwirkender Händler.

Freiverkehr

Handel mit Wertpapieren, die nicht zum amtlichen Verkehr zugelassen sind.

Front-running

Darunter versteht man wenn der Börsenmakler vor der Ausführung eines Großauftrages eigene Wertpapiere kauft, um dann seine Papiere gewinnbringend wieder zu verkaufen.

FT-SE 100

Maßgeblicher Aktienindex für den britischen Aktienmarkt, der hundert Werte umfaßt (Financial Times-Stock Exchange).

Fund of Funds

Investments in nicht miteinander korrelierende Hedge-Funds. Auch konservative Hedge-Funds nutzen dabei die Hebelwirkung von Kredit-Engagements sowie von Optionen, Futures und Leerverkäufen.

Fundamentale Analyse

Art der Wertpapieranalyse, die zur Bewertung von Aktien unternehmensbezogene und volkswirtschaftliche Daten heranzieht.

Fungibilität

Austauschbarkeit von vertretbaren Sachen und Rechten wie Wertpapieren und Devisen. Die Vertretbarkeit von Sachen (Waren, Devisen und Effekten). Diese Sachen müssen von so gleichmässiger Beschaffenheit sein, dass einzelne Stücke oder bestimmte Mengen ohne weiteres untereinander ausgetauscht werden können. Fungibilität ist die Vertretbarkeit einer Effekte durch eine andere Effekte derselben Art und des gleichen Emittenten über denselben Nennbetrag. Die Börse bezeichnet man auch als Markt für fungible Güter. Damit auch Güter (z.B. Getreide, Kaffee, Baumwolle, Tabak) an der Börse gehandelt werden können, bei denen man keine völlige Gleichheit (Homogenität) erwarten darf, werden diese durch Typisierung fungibel gemacht. Die Fungibilität kann aufgehoben werden, indem der Inhaber der Effekte ein ganz bestimmtes Stück mit Typenbezeichnung oder Nummer verlangt. Emittenten von Effekten können die Fungibilität aufheben, indem sie vinkulierte Namensaktien ausgeben.

Futures

Standardisierte Termingeschäfte, die an einer Börse gehandelt werden.