Finanzlexikon
P
Pakethandel
Handel mit größeren Aktienposten - zumeist außerbörslich und mit von den Börsenkursen abweichenden Preisen (Paketzuschläge, Paketabschläge). Wenn ein offizieller Börsenkurs benötigt wird, erfolgt gelegentlich eine Art von Kursmanipulation zur Darstellung eines Abrechnungskurses. Pakethandel ist häufig eine Begleiterscheinung von Besitz- und Beteiligungswechseln bei Aktiengesellschaften.
Path-dependent-Optionen
Exotische Optionen, deren Wert bei Fälligkeit abhängig ist vom Kursverlauf des Basiswertes während der Laufzeit der Option. Im Gegensatz zu einer Path-dependent-Option wird bei einer europäischen Option der Wert nur vom Kurs des Bezugsobjektes am Ende der Laufzeit bestimmt. Siehe: Barrier Warrant und Look-back-Optionsscheine.
Parabolic Time/Price System (PTPS)
Dieser Trendfolge-Indikator gehört zu den eher kurzfristig orientierten Indikatoren und liefert ausgezeichnete Signale. Das PTPS wechselt zwischen Long- und Short-Positionen (Kaufen/Verkaufen) und generiert direkt entsprechende Handelssignale. Üblicherweise wird das PTPS dem Kurs des Basistitels überlagert. In einem beginnenden Aufwärtstrend nimmt das PTPS eine Long-Position ein. Es startet etwas niedriger als der Kurs und beginnt immer stärker zu steigen. Erreicht das PTPS den Kurs des Wertpapiers, wird die Long-Position geschlossen und eine Short-Position eröffnet. Das PTPS startet nun etwas höher als der Kurs und beginnt immer stärker zu fallen. Erreicht das PTPS den Kurs, wird wieder eine Long-Position eröffnet, usw. Der Parameter zum PTPS wird Acceleration Factor (AF) genannt und beeinflußt, wie schnell zwischen Long- und Short-Positionen gewechselt wird. Man kann damit sowohl einen kurzfristigen als auch langfristigen Indikator erhalten. Der AF muss immer im Bereich zwischen 0 und 1 liegen. Als gut haben sich Werte zwischen 0.02 und 0.2 herausgestellt. Andere AF-Werte liefern zuviele Fehlsignale bzw. verschlafen den jeweiligen Trend.
Pari
Ein Kurs oder Preis, der dem Nennwert des betreffenden Wertpapiers (z.B. 100%) entspricht.
Parity
Eine alternative Bezeichnug für den inneren Wert einer Option.
Pareto Effizienz
Wenn es eine Möglichkeit gibt, jemanden besser zu stellen, als alle anderen.
Participation
Siehe: Index-Zertifikate
Protective Put
Kauf der Aktie zu einem früheren Zeitpunkt. Zum Schutz gegen erwartete fallende Aktienkurse Kauf eines At-the-money Puts oder eines Out-of-the-money Puts im gleichen Basiswert.
Path-dependent-Optionen
Exotische Optionen, deren Wert bei Fälligkeit abhängig ist vom Kursverlauf des Basiswertes während der Laufzeit der Option. Im Gegensatz zu einer Path-dependend-Option wird bei einer europäischen Option der Wert nur vom Kurs des Bezugsobjektes am Ende der Laufzeit bestimmt.
Siehe: Barrier Warrant und Look-back-Warrant.
Payer Swaption
Eine Zinsoption auf einen Zinsswap, der zukünftig abgeschlossen wird. Eine Payer Swaption verbrieft dem Käufer gegen Zahlung einer Prämie das Recht, in einem Forward Swap einzutreten und die festen Zinsen zu zahlen bzw. die variablen Zinsen zu erhalten. Eine Payer Swaption wird ausgeübt, wenn der Swap-Satz am Fälligkeitstag über dem Basispreis liegt.
Pay-off-Periode
Amortisationsdauer.
Siehe: Amortisation
Pekuniär
Finanziell, geldlich, auf das Geld bezogen
Penny shares
In USA Bezeichnung für hochspekulative Aktien, insbesondere im Bereich der Minen- und Ölindustrie, oft mit Kursen weniger als 1 US-$.
Siehe: Penny Stocks.
Penny Stocks
Sogenannte Penny Stocks sind grundsätzlich mit einem besonders hohen Risiko verbunden. Es handelt sich dabei um in der Regel nicht an Börsen gehandelte Aktien, die häufig von Explorationsgesellschaften begeben werden. Der Preis dieser Aktien beträgt meist weniger als 1 US-$, die Papiere werden häufig nur über ein einzelnes Brokerhaus vertrieben. Ob und zu welchem Kurs das Brokerhaus den Handel mit einem bestimmten Wertpapier aufrecht erhält, ist ungewiß, so dass beim Fortfall des einzigen Market Makers die Handelbarkeit dieser Papiere entfällt. Eine jederzeitige Wiederverkäuflichkeit ist somit nicht gesichert.
Pensions-Sondervermögen
Eine Form von Investmentfonds. Sie sind seit Anfang 1998 in Deutschland zum Handel zugelassen. AS-Fonds dienen dem langfristigen Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge und sind daher als Ergänzung zur traditionellen staatlichen Rente gedacht. Primäres Anlageziel ist dabei grundsätzlich die Substanzerhaltung. Der Aktienanteil ist beschränkt.
Performance
Leistungen, die die Kapitalanlage betreffen (Wertzuwachs des Vermögens, Leistung des Anlageverwalteres usw.)
Perpetual Anleihen
Bei Perpetuals (Ewige Anleihen) ist keine planmäßige Tilgung des Anleihebetrages vorgesehen.
Siehe: Anleihen und Bullet Bonds
Pfandbrief Index (PEX)
Mitglied der Index-Familie am deutschen Wertpapiermarkt. Der Index mißt die Rendite deutscher Pfandbriefe und damit die Marktentwicklung am Pfandbriefmarkt. Der PEX ist von seinem Aufbau dem REX sehr ähnlich. Das ermöglicht es, Vergleiche zwischen der Entwicklung von Staatspapieren und Pfandbriefen.
Pfandbriefe
Festverzinsliche Wertpapiere, die von privaten oder öffentlich-rechtlichen Realkreditinstituten aufgelegt werden. Mit den Einnahmen aus der Emission von Pfandbriefen werden langfristige Hypothekendarlehen zur Finanzierung von Grundstücken und Gebäuden sowie Schiffen vergeben. Pfandbriefe werden mit erstklassigen Grundpfandbriefen besichert.
Phillips-Kurve
Die Kurve, die die Arbeitslosigkeit auf die Inflationsrate bezieht, die bei einer gegebenen festen erwarteten Inflationsrate erreichbar ist, wird kurzfristige Phillips-Kurve genannt.
Plain Vanilla Floater
Floating Rate Notes (FRN), auch Floater oder variabel verzinsliche Anleihen genannt, sind in den letzten Jahren durch stärkere Zinsschwankungen sowohl für Emittenten als auch Anleger interessanter geworden.
Portefeuilletheoretische Verfahren
Die portefeuilletheoretischen Ansätze kombinieren die traditionellen Verfahren mit den einzelinvestitionstheoretischen Verfahren auf der Basis der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Portefeuilletheorie wurde ursprünglich für die optimale Zusammensetzung von Aktienportefeuilles entwickelt. Später erkannte man, dass die Theorie sich auch für Fremdkapitalportefeuilles eignet. Die Portefeuilletheorie zeigt, wie sich die Risiken einzelner Titel im Portefeuillezusammenhang teilweise oder ganz vernichten lassen. Dabei kommt es auf die Korrelation der Renditen oder Kursentwicklungen und auf die Anteile der im Portefeuille enthaltenen Titel an. Das Risiko eines einzelnen Titels ist weniger relevant.
Portfolio (Portefeuille)
Ein aus verschiedenen Titeln zusammengesetztes Wertpapiervermögen in einer Hand.
Portfolio Management
Bezeichnung für die normierte bzw. fondsgebundene Vermögensverwaltung im Gegensatz zur individuellen Vermögensverwaltung.
Siehe: Asset Management
Portfolio turnover
Umschichten des Portefeuilles, vor allem von Investmentfonds.
Position close-out
Glattstellen einer Options- oder Terminkontraktposition.
Posthedging transaction
Sicherungsgeschäft auf eine bereits eröffnete Grundposition.
Präferenzmanagement
Risk-Management und Exposure-Management können zusammengefaßt werden. Das Präferenzmanagement erlaubt es Investoren, sich genau so zu positionieren, wie es erforderlich ist, um bei gegebener Markterwartung und gegebener Risikobereitschaft die günstige Rendite zu erzielen.
Präsensbörse
Wertpapierhandel durch Personen am Ort, Gegensatz: Computerhandel wie Xetra und DTB.
Preferred stocks
Vorzugsaktien. Auch: preferred shares.
Premium
Preis von Optionen.
Premiumnotierung
Siehe: Agio (Aufgeld) von Wertpapieren.
Present value
Gegenwarts-, Bar-, Kapitalwert.
Price-Earning-Ratio
P.-E.-R. (PER) ist in den USA die Bezeichnung für das deutsche KGV.
Price Spread
Die Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs.
Primärmarkt
Teil des Marktes, der bei der Emission eines Wertpapieres angesprochen wird.
Siehe: Sekundärmarkt.
Primary-Trend
Kursbewegung, die über längere Zeit (1 Jahr oder mehr) einem gleichbleibenden Trend folgt.
Protective-Put
Gedeckter Put, der zur Absicherung eines Portfolios dienen soll.
Public Warrants
Optionsscheine, die im Gegensatz zu einer Privatplazierung öffentlich angekündigt und platziert werden. Public Warrants werden i.d.R. an Börsen zugelassen und auch dort gehandelt.
Put
Siehe: Verkaufsoption
Putable Anleihen
Festverzinsliche Wertpapiere, die mit Putrechten ausgestattet sind und eines vorzeitige Kündigung des Gläubigers verbriefen. Gegenstück: Callable Anleihen.
Siehe: Anleihen.
Pyramidieren
Bezeichnung für ein spekulatives Verhalten, das auf eine maximale Ausnutzung des von Banken für ein Aktienengagement gewährten Kreditlimits hinausläuft: indem bei ansteigenden Aktienkursen der sich dadurch evtl. erhöhende Kreditspielraum in Form der Beleihungsgrenze durch Aktienzukäufe immer wieder voll ausgenutzt wird.