Finanzlexikon
D
DAX ®
Deutscher Aktienindex
DAX-Future
Ein Terminkontrakt auf den DAX ®
Day-trader
Kurzfristig orientierter Spekulant. Siehe: Trader
Debenture
Englische Bezeichnung für Obligation (Schuldverschreibung)
Debitor
Schuldner. Gegenteil.: Kreditor
Debt-Swaps
Siehe: Swaps
Debt-Warrants (Zins-Optionsscheine)
Optionsscheine, deren Basiswert(e) einzelne Obligationen (z.B. Bundesobligationen, Treuhandobligationen), Anleihen (z. B. Bundesanleihen, Treuhandanleihen), ein Rentenindex (z.B. REX), ein Korb mehrerer Anleihen (z.B. Bundesanleihen mit Restlaufzeit zwischen sieben und zehn Jahren), Zinssätze (z.B. FIBOR), die Differenz zwischen inländischen und ausländischen Zinssätzen (z.B. Yield-Spread-Option zwischen zehnjährigen französischen und deutschen Staatsanleihen) oder Zinsfutures ist (sind).
Deflation
Eine ausgeprägte Verlangsamung der Inflationsrate.
Siehe: Inflation, Stagflation.
Delta-Faktor
Faktor, der die erwartete Veränderung der Optionsprämie im Verhältnis zu einer (geringfügigen) Wertveränderung des zugrundeliegenden Basisobjekts der Option mißt.
Delta-neutrale Position
Bedeutet, dass man Aktien und Optionen in genau der Proportion gegeneinander stellt, die erforderlich ist, um den Gewinn (Verlust) der Options-Position durch den Verlust (Gewinn) der Aktienposition zu egalisieren.
Depot
Bestand an Wertpapieren, in der Regel bei einem Kreditinstitut in Verwahrung und Verwaltung.
Depotgebühren
Gebühren für Verwahrung und die Verwaltung von Wertpapieren für Kunden durch Banken. Dies Verwahrung und Verwaltung ist eine kostenintensive Dienstleistung. Daher berechnen die Banken ihre Depotkunden jährliche Gebühren. Siehe: Preise für die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren.
Depotstimmrecht
(Eigentlich Auftragsstimmrecht oder Vollmachtstimmrecht) Jeder Aktionär kann einen Dritten (Kreditinstitut, geschäftsmäßigen Aktionärsvertreter oder sonstigen Bevollmächtigten) bevollmächtigen, sein Stimmrecht in der Hauptversammlung auszuüben. Vielfach bevollmächtigen die Aktionäre zweckmäßigerweise ihre Depotbank zur Ausübung des Stimmrechts, daher findet sich auch fälschlicherweise die Bezeichnung Depotstimmrecht.
Debt Warrants
Zins-Korb-Optionsscheine.
Derivate
Abgeleitete Anlageinstrumente. Sie sind aus den traditionellen Anlageformen weiterentwickelt worden. Es handelt sich um moderne Finanzinstrumente, die in immer größerer Zahl auf den Markt gekommen sind, wie Optionen, Futures, Swaps, gedeckte Optionsscheine, Megas, Grois, Range Warrants etc. Bei derivaten Finanzinstrumenten handelt es sich um keine eigenständigen Anlageinstrumente, sondern um Rechte, deren Bewertung vornehmlich aus dem Preis und den Preisschwankungen und -erwartungen eines zugrundeliegenden Basisinstruments, zum Beispiel Aktien und Anleihen, abgeleitet ist.
Deutsche Terminbörse (DTB)
Vollcomputerisierte Börse, die Anfang 1990 in der Bundesrepublik Deutschland ihre Tätigkeit aufnahm. Die DTB ermöglicht über Bildschirm den Handel mit Derivaten und anderen Anlagemöglichkeiten.
Deutscher Kassenverein AG
Zentrale Wertpapiersammelbank, die die Sammelverwahrung von Effekten sowie den Effektengiroverkehr durchführt, er ist aus den sieben deutschen Kassenvereinen an den Börsenplätzen mit Ausnahme Bremens hervorgegangen.
Devalvation
Abwertung: Herabsetzung es Außenwertes einer Währung. Gegenteil: Revalvation (Aufwertung).
Devisen
Ansprüche auf Zahlungen in fremder Währung an ausländischen Plätzen, meist in Form von Guthaben bei ausländischen Banken, im Ausland zahlbare Schecks und Wechsel.
Digi-Stairs
Digital Step Adjusted Interest ist eine weitere Variante von Bandbreiten- oder Range-Warrants-Papieren. Digi-Stairs sind verbriefte Zinsoptionen auf den 3-Monats-Libor und damit vergleichbar mit Zinsoptionsscheinen.
Digitale Optionsscheine
Exotische Optionsscheine, die im Gegensatz zu Standard-Optionsscheinen einen feststehenden Betrag zahlen, wenn der Basiswert den Basispreis erreicht. Die einfachste Form eines digitalen Optionsscheines ist die All-or-nothing-Optionsscheine zahlen dem Anleger alles oder nichts. Ist der Optionsschein bei Fälligkeit im Geld, erhält der Optionsscheininhaber den vereinbarten Betrag. Ist der Optionsschein bei Fälligkeit dagegen nicht im Geld, erhält der Optionsinhaber ähnlich wie bei einem Standard-Optionsschein keine Ausgleichszahlung.
Direct-Hedge
Die einfachste Form eines Future-Hedges. Beim Direct-Hedge wird vorausgesetzt, dass die Änderungen des absoluten Betrages des Preises des Kassatitels und des Preises des dem Futures zugrundeliegenden lieferbaren Titels identisch sind. Wenn dem so ist, wird der Gewinn (Verlust) der Kassaposition durch den Verlust (Gewinn) der Futures-Position exakt kompensiert. Das Verhältnis der Anzahl von Kassatiteln und Futures-Kontrakten, die sich in einem Hedge gegenüberstehen müssen, um dieses Ziel zu erreichen, bezeichnet man als Hedge-Ratio: Nominalwert des Kassatitels/Nominalwert des lieferbaren Titels des Futures-Kontrakts = Hedge-Ratio. Der Direct-Hedge ist auch unter dem Begriff des naiven Hedge bekannt, weil die Annahme der Gleichheit der Ausstattung (Laufzeit, Kupon, Bonität etc.) und damit die Annahme der Gleichheit der Preisänderungen bei Kassatitel und lieferbarem Futures-Titel selten in der Realität erfüllt wird.
Dirty Price
Der Preis, der beim Kauf einer Anleihe zu zahlen ist. Er setzt sich zusammen aus dem Anleihekurs zuzüglich der aufgelaufenen Stückzinsen.
Disagio
Unterschied zwischen dem nominalen Wert eines Wertpapiers und seinem darunter liegenden Emissionskurs. Gegenteil: Agio
Distressed Securities
Anlagestrategien mit Wertpapieren von Unternehmen, die sich in besorgniserregendem Zustand befinden.
Diskontsatz
Zinssatz der Bundesbank für Kredite an Banken. Zinssatz, zu dem die Bundesbank Wechsel von den Banken kauft.
Disposition
Umschichten von einer Anlage oder auch Anlagenart in eine andere.
Divergenz
Bei der Chartanalyse verwendeter Begriff für gegenläufige Tendenz. Befindet sich z. B. ein Wertpapier im Abwärtstrend, während ein Indikator bereits nach oben zeigt, so spricht man von einer Divergenz. Diese Situation ist für die Interpretation vieler Indikatoren bedeutsam. Gegensatz: Konvergenz.
Diversifikation
Verteilung des Vermögens (und des Risikos) auf verschiedene Anlageobjekte und -arten.
Dividende
Der ausgezahlte Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft. Man unterscheidet zwischen der Bardividende (Nettodividende) - das ist der Betrag, der nach Abzug der Kapitalertragssteuer und ohne Körperschaftssteuerguthaben dem Aktionär direkt gutgebracht wird - und der Bruttodividende. In diesem Betrag sind die Kapitalertragssteuer und etwaige Körperschaftssteuerguthaben noch enthalten. Der Kurs einer Aktie fällt am Tag der Ausschüttung um den Betrag der Dividende. Oft ist diese Korrektur im Chart aber kaum wahrzunehmen, da die normalen Kursbewegungen die gezahlten Dividenden meist weit übersteigen.
Dividendenrendite
Kennzahl, die angibt, wie sich ein in eine Aktie angelegtes Kapital aufgrund der Dividendenzahlungen verzinsen würde, wenn Kursveränderungen außer acht gelassen würden. Zur Berechnung wird die Dividende durch den aktuellen Börsenkurs geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert. Insgesamt ist die Aussagekraft der Dividendenrendite eher begrenzt. Steigt z. B. der Börsenkurs bei gleichbleibender Dividende, so ist die Dividendenrendite rückläufig. Im Widerspruch dazu hat sich die Situation des Anlegers jedoch verbessert. Die Dividendenrendite erlaubt aber einen Vergleich zwischen Aktien mit unterschiedlichem Kursniveau und Dividende
Dividendenstripping
Die Kombination aus dem Verkauf einer Aktie kurz vor dem Dividendentermin und Rückkauf der selben Aktie kurz nach dem Dividendentermin verstanden. Ziel des Dividendenstripping ist es, die Differenz, die aufgrund des Dividendenabschlags zwischen Kurs vor und Kurs nach der Dividendenzahlung entsteht, als steuerfreien Kursgewinn zu vereinnahmen. Unter Berücksichtigung der Spekulationsfrist kann so eine steuerpflichtige Einnahme aus Kapitalvermögen in einen steuerfreien Spekulationsgewinn getauscht werden. Diese Vorgehensweise eignet sich vor allem für ausländische Anteilseigner sowie für Aktionäre mit einer hohen Steuerprogression.
DJIA
Dow Jones Industrial Average
Dow Jones STOXX
Kooperation von Deutsche Börse, Dow Jones, SBF - Bourse de Paris und Schweizer Börse zur Etablierung einer europäischen Indexfamilie Dow Jones STOXX. Diese besteht aus je einem Benchmark-Index, einem Blue-chip Index sowie 19 Branchenindizes für Gesamteuropa (Europa) und für den Teilnehmerkreis an der Europäischen Währungsunion (EURO-Raum).
Dogs
Geschäfte, die sowohl ein niedriges Marktwachstum als auch einen niedrigen Marktanteil aufweisen.
Dolphin
Käufer hoher Aktienbeträge von neu an die Börse kommenden Unternehmen, die dann zu stark höheren Kursen wieder verkauft werden.
Domestic-Markt
Inländischer Markt des jeweiligen Wertpapieremittenten.
Double lock out Hamster
Range- oder Bandbreiten-Optionsscheine. Mit diesem Papier kann der Anleger darauf spekulieren, dass sich der Wechselkurs von Dollar zur D-Mark wenig verändert.
Siehe: Range-Warrant.
Doppelwährungs-Optionsscheine
Varianten eines exotischen Devisen-Optionsscheines, die es dem Anleger erlauben, bei der Ausübung zwischen zwei Währungen zu den in den Optionsbedingungen festgelegten Kursen zu wählen.
Down-Tick-Rule
Handelsbeschränkung, die an der New Yorker Börse automatisch ausgelöst wird, wenn der Dow Jones innerhalb kürzester Zeit um fünfzig Punkte sinkt, um nicht das zeitlich versetzte Ausführen weiterer computergesteuerter Verkaufsprogramme auszulösen, wodurch es zu einem Crash ungeahnten Ausmaßes kommen würde. Gegenteil: Up-Tick-Rule
DTB ®
Deutsche Terminbörse, beauftragt mit der Durchführung von Finanztermingeschäften (Optionen, Futures).
Due Diligence
Bei internationalen Aktien- und Anleihenemissionen die Prüfung der Ertrags- und Geschäftslage, sowie der letzten Jahresabschlüsse des Emittenten durch Vertreter des lead manager.
Duration
Die Duration (nach Macaulay) ist definiert als gewichteter Durchschnitt der Zeitpunkte der Zahlungen. Als Gewichtungsfaktoren werden dabei die Barwerte der Zins- und Tilgungszahlungen verwendet. Die Duration ist somit nichts anderes, als ein gewichteter Durchschnitt der Cash-flow-Zeitpunkte (Zins- und Tilgungszahlungen).
DVFA
Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Anlegerberatung, ein Konsortium von Bank- und Wirtschaftsexperten sowie Publizisten.
Siehe: Ergebnis nach DVFA/SG.
Dynamische Anlagepolitik
Anpassen des Engagements an die sich wandelnden Bedingungen des Anlagemarktes.
Dachskontro (Light)
Seit dem 3. Februar 1997 bietet Frankfurt zusammen mit den Kooperationsbörsen Düsseldorf, München und Berlin ein Dachskontro zur Ermittlung der Kassakurse an. Seit Sommer 1997 werden die Eröffnungs- und Schlusskurse unter einem Dachskontro ermittelt. Die Dachskontren sollen der Vereinheitlichung der Aktienpreisbildung in Deutschland dienen.
Siehe: Skontro.
Daueremittent
Emittenten, die wegen eines laufenden Finanzierungsbedarfs regelmäßig Wertpapiere begeben (z. B. Realkreditinstitute, Landesbanken, die Industriekreditbank, die Öffentliche Hand) etc.
Daily-Price-Limit
Um das Risiko einer Nichterfüllung einzugrenzen, wird oft ein Betrag festgelegt, um den der Futures-Preis den letzten Schlusskurs während des laufenden Handels nicht über- oder unterschreiten darf.