Finanzlexikon
R
Range Warrants
Es handelt sich dabei um Optionsscheine, die so ausgestaltet sind, dass eine zusätzliche Zahlung erfolgt. Dies geschieht unter der Voraussetzung, dass der Basiswert sich innerhalb einer bestimmten Bandbreite bewegt. Range Warrants werden auch als Bandbreiten-Optionsscheine, Hamster-Optionsscheine, Quadro-Optionsscheine, Twin-Optionsscheine oder Boost-Optionsscheine bezeichnet.
RatB = rationiert Brief
Die unlimitierten, sowie die zum Kurs und niedriger limitierten Verkaufsaufträge konnten nur ausgeführt werden, indem die Abnahme quotiert (beschränkt) wurde. Das Angebot überwog die Nachfrage bei weitem. Gegenteil: ratG = rationiert Geld
Rating
Instrument zur Beurteilung der Bonität eines Wertpapieremittenten.
Siehe: AAA.
Standardisierte Risiko-/Bonitätsbeurteilung von Emittenten und der von ihnen begebenen Wertpapiere. In den USA wird Rating von darauf spezialisierten, allgemein anerkannten Agenturen vorgenommen. Bekannte Rating Agencies sind Standard & Poor´s und Moody´s Investors Service. Für die Bewertung werden Rating-Symbole verwendet, die von AAA (bestens) bis D (Zahlungen auf Papiere sind eingestellt) reichen.
Ratio-Call-Price-Spreads
Art von Spreads, die eine unterschiedliche große Anzahl von Optionen umfassen. Bei dieser Strategie, die verhalten bullish ist, stehen sich verkaufte und gekaufte Calls im Verhältnis 2:1 gegenüber, wobei die Calls mit höherem Ausübungspreis verkauft werden.
Reale Wechselkurse
Der Durchschnitt der nominellen ausländischen Wechselkurse eines Landes gegenüber seinen Handelspartnern mit einer Anpassung für den Unterschied der unterschiedlichen Inflationsraten zwischen dem betrachteten Land und seinen Handelspartnern.
Realzins
Zinssatz nach Abzug der Inflationsrate
Red Warrants
Aktienkorb-Optionsscheine, die das Recht verbriefen, Aktien von Unternehmen zu kaufen bzw. verkaufen, die von der Öffnung des Ostblocks profitieren.
Refix-Warrants
Japanische Warrants, bei denen sich der Bezugspreis und das Optionsverhältnis nachträglich in Abhängigkeit des zukünftigen Aktienkurs verändern können. In fast allen Fällen kann der Bezugspreis reduziert werden (wobei sich entsprechend dann das Optionsverhältnis erhöht), wenn der Aktienkurs am Anpassungstermin unter dem aktuellen Bezugspreis liegt. Dabei wird auch eine Anpassungsgrenze festgelegt (maximal mögliche Reduzierung des Bezugspreises meist 20%). Der Anleger wird so teilweise vor Kursrückschlägen geschützt, ohne dass sich die Chancen bei Kursanstieg der Aktie vermindern. Siehe: Amerikanische Warrants (American Style), Europäische Warrants (European Style).
Referenzzinssatz
Für eine bestimmte Laufzeit, Währung und Anlage- bzw. Kreditform repräsentativer Zinssatz. So wird der FIBOR als Referenzzinsatz für Geldanlagen oder Kreditaufnahmen in Deutscher Mark am Geldmarkt verwendet. Dies bedeutet allerdings nicht, dass jeder Teilnehmer am Geldhandel genau zu diesem Zinssatz seine Geldanlagen oder Geldaufnahmen tätigen kann. Der Zinssatz des einzelnen kann von dem Referenzzinsatz nach oben oder unter abweichen. Der genaue Satz hängt von der Bonität des einzelnen sowie den augenblicklichen Angeboten der Marktkontrahenten ab.
Relative Stärke Index
Der RSI-Index misst - ganz im Gegensatz zu seiner Bezeichnung - die innere Stärke eines Titels, und nicht die Stärke relativ zu anderen Werten. Außerdem soll er überkaufte bzw. überverkaufte Maktsituationen anzeigen. Beim RSI werden die Aufwärtsdifferenzen einer Kursentwicklung ins Verhältnis zu deren Abwärtsdifferenzen gesetzt. Der Wert des RSI variiert zwischen 0 und 100. Die RSI weist dabei folgende Eigenschaften auf: Tiefstwerte unterhalb 30 und Höchstwerte oberhalb 70 bilden sich meist früher heraus, als im Kursverlauf des Basistitels. Charttechnische Unterstützungen und Widerstände werden deutlicher sichtbar, als im Basistitel. Wenn die Indikatorlinie unter 30 liegt, so deutet dies einen überverkauften Markt hin. Liegt sie oberhalb von 70, deutet dies auf einen überkauften Markt hin. Als Kaufsignal gilt, wenn die 30er Marke von unten überschritten wird. Die eingenommene Position kann wieder geschlossen werden, wenn die 70er Marke ebenfalls erreicht wird. Sehr effektiv kann die Analyse des Relative Stärke Index nach charttechnischen Kriterien sein, da sich - wie oben beschrieben - charttechnische Formationen oft deutlich früher herauskristallisieren, als im Chart selbst.
Relative Value Arbitrage
Ausnutzung von Kurs-Unterschieden zwischen einzelnen Finanzinstrumenten (z.B. Aktien, Wandelanleihen, Optionen) eines bestimmten Unternehmens.
Rentenwerte
Sammelbegriff für festverzinsliche Wertpapiere. Hierunter fallen z. B: Anleihen, Kommunaloblgationen, Pfandbriefe, usw.
Rendite
Summe aus Kursgewinn/-Verlust und Dividende/Zins/Ausschüttung.
Repartierung
Entspricht dem Ausdruck Rationierung. Tritt nur dann ein, wenn sich mehr Käufer für ein Wertpapier finden, als die Emission vorgesehen hat. Die Stücke werden dann repartiert, das heißt zugeteilt, siehe auch Überzeichnung. Am Aktienmarkt kann es ebenfalls zur Repartierung beziehungsweise Rationierung kommen, nämlich dann, wenn der angebotenen oder nachgefragten Aktie eine hohe Käufer- beziehungsweise Verkäuferzahl gegenübersteht. Die Kursnotiz wird dann mit dem Zusatz ratG (überhängende Nachfrage) beziehungsweise ratB (überhängendes Angebot) versehen.
Repo-Geschäft
(Repurchase Agreement) Rückkaufsvereinbarung bei Wertpapiergeschäften (echte Pensionsgeschäfte, deren Gegenstand weiterhin dem Pensionsgeber zuzurechnen ist). Aus Sicht des Pensionsnehmers wird von einem Reverse Repo-Geschäft gesprochen.
Research
Im Bereich der Wertpapieranalyse bzw. Instrumentanalyse (Finanzanalyse) ist ein Research eine systematische Untersuchung wert- und kursbestimmender Faktoren (Wertpapierresearch).
Residualvolatilität
Unsystematischer (titelspezifischer) Teil des Gesamtrisikos bei Aktien.
Resistance Line
Siehe: Widerstandslinie.
Return on Equity (RoE) / Eigenkapitalrendite
Kennziffer zur Ertragslage eines Unternehmens/Kreditinstituts, die das Ergebnis (Jahresüberschuß) im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital darstellt. Hier: Jahresüberschuß (vor Steuern) in Prozent des jahresdurchschnittlich eingesetzten Eigenkapitals - jeweils ohne Anteile konzernfremder Gesellschafter.
REX
Deutscher Rentenindex, auf der Basis der täglichen Schlusskurse von 30 gängigen öffentlichen Anleihen ermittelter Index.
Revalvation
Aufwertung
Reverse-Floater (Umgekehrter Floater, Bull-Floater)
Auch Inverse-Floater genannt, variabel verzinsliche Anleihen mittlerer oder längerer Laufzeit, deren Zinszahlung durch die Differenz zwischen einem festen Zinssatz und einem Referenzzinssatz ermittelt wird. Die Verzinsungskonditionen lauten zum Beispiel 16 % minus LIBOR. Für den Anleger bedeutet das: Sein Zinsertrag steigt, wenn der Referenzzinssatz sinkt.
Revolving Credit Facility
Siehe: Roll-over-Kredit
Rezession
Rückläufige Wirtschaftskonjunkur.
Rho
Eine Kennzahl zur Beurteilung von Optionsrisiken. Sie erklärt den Einfluss von Zinsveränderungen des Basisinstruments auf den Optionspreis.
Roll-over-Kredit
Finanzierungsform am Eurogeldmarkt, bei der die Banken längerfristige Kredite durch kurzfristige Einlagen immer wieder neu refinanzieren. Roll-over-Kredite können entweder als Kredit, der in vollem Umfang ausgezahlt wird (term loan), oder als Rahmenvereinbarung, die in marktgängigen Beträgen und Laufzeiten variabel ausgenutzt werden kann (revolving credit facility), ausgestaltet werden. Eurokredite an Nichtbanken mit Laufzeiten von über einem Jahr werden i.d.R. als Roll-over-Kredite ausgereicht.
Siehe: Multiple Option Facility.
Round Lot
Siehe: Odd Lot
Rücknahmegebühr
Einige Fondanbieter erheben nicht nur beim Kauf, sondern auch beim Verkauf von Fondsanteilen eine Gebühr. Je länger der Anleger die Fondsanteile im Depot gehalten hat, desto niedriger sind in der Regel die Rücknahmegebühren.
Rückstellungen
Beträge, die auf der Passivseite der Bilanz als Sicherheitsreserve ausgewiesen werden. Diese Reserven werden zur Begleichung von Verbindlichkeiten (aber auch: Aufwendungen oder Verlustrisiken) angelegt, über deren Eintritt und deren Höhe am Bilanzstichtag allerdings noch Ungewissheit besteht. Rückstellungen haben den Charakter echter Verbindlichkeiten. Bedeutung: Rückstellungen sollen die anfallenden Aufwendungen dem jeweiligen Wirtschaftsjahr zuordnen zu dem sie wirtschaftlich (d.h. seiner Verursachung entsprechend) gehören und zwar unabhängig von den Zahlungsvorgängen. Das sogenannte Vorsichtsprinzip, dass in den Rückstellungen zum Ausdruck kommt, verpflichtet den Unternehmer erkennbare oder zu erwartende zukünftige Verluste schon in dieser Periode zu bilanzieren. Die Höhe der Rückstellungen beruht auf Schätzungen (somit enthalten sie oft auch stille Reserven). Der Zweck liegt darin, das Vermögen und den Gewinn nicht zu hoch auszuweisen. Rückstellungen führen zu einer Belastung des Jahresergebnises, sie mindern also den Gewinn (auch steuerlich). Rückstellungen sind ein wesentliches Element der Wertpapieranlyse.