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Finanzlexikon

Z

Zeichnen, Zeichnung

Im Wertpapiergeschäft: sich durch schriftliche Erklärung auf dem Zeichnungsschein zur Übernahme einesbestimmten Betrags neu emittierter Wertpapiere (Aktien, Anleihen) verpflichten. Zeichnungsstelle ist die Bank, die mit der Entgegennahme von Zeichnungen auf neue Wertpapiere beauftragt ist.

Zeitwert

Differenz zwischen Optionspreis und dessem inneren Wert.

Zentralbank

Staatliches Geldinstitut, das die Verantwortung für Währungs- und Kreditpolitik sowie für den Zahlungsverkehr des betreffenden Staats trägt. Zentralnotenbanken haben außerdem das Banknotenprivileg.

Zero-Bond (Nullkupon-Anleihe)

Anleihen, die nicht mit Zinskupons ausgestattet sind. Anstelle periodischer Zinszahlungen stellt hier die Differenz zwischen dem Rückzahlungskurs und dem Emissionskurs den Zinsertrag bis zur Endfälligkeit dar. Der Anleger erhält demnach nur eine Zahlung: den Verkaufserlös bei einem vorzeitigen Verkauf oder den Tilgungserlös bei Fälligkeit. In der Regel werden Zero Bonds mit einem hohen Abschlag (Disagio) emittiert und im Tilgungszeitpunkt zum Kurs von 100% (zu pari) zurückgezahlt. Je nach Laufzeit, Schuldnerbonität und Kapitalmarktzinsniveau liegt der Emissionskurs mehr oder weniger deutlich unter dem Rückzahlungskurs.

Zins

Preis für Geld bzw. Kapital, der sich durch Kreditangebot und Kreditnachfrage auf dem Geld- und Kapitalmarkt ergibt. Er ist das Einkommen des Produktionsfaktors Kapital, so wie der Lohn des Einkommens der Arbeit und die Grundrente des Einkommens des Produktionsfaktors Natur darstellen.

Zinsfußmethode (interne)

Bei der Methode des internen Zinsfußes geht man nicht von einer Mindestverzinsung (Kalkulationszinsfuß) aus, mit deren Hilfe man den Kapitalwert ermittelt, sondern man sucht den Diskontierungszinsfuß, der zu einem Kapitalwert von Null führt, d.h. bei dem die Barwerte der Einzahlungs- und Auszahlungsreihe gleich groß sind (interner Zinsfuß). Man ermittelt den internen Zinsfuß (r), indem man die Kapitalwertfunktion gleich Null setzt und nach r auflöst. Auf diese Weise erhält man die Effektivverzinsung eines Investitionsobjektes. Man kann aber die Vorteilhaftigkeit einer einzelnen Investition nur ermitteln, wenn man die vom Betrieb zur Deckung der Kapitalkosten gewünschte Mindestverzinsung, d.h. den Kalkulationszinsfuß zusätzlich kennt. Eine Investition ist als vorteilhaftig anzusehen, wenn der interne Zinsfuß nicht kleiner als der Kalkulationszinsfuß ist. Die interne Zinsfußmethode liefert also allein kein Kriterium für die Vorteilhaftigkeit einer Investition, da stets ein Kalkulationszinsfuß als Vergleichsmaßstab gegeben werden muss.

Zins-Inversion

Umkehrung der normalen Zinsstruktur. Normalerweise werfen langlaufende Schuldverschreibungen höhere Zinsen ab als Kurzläufer. Bei inverser Zinsstruktur ist es umgekehrt.

Zins-Korb-Optionsscheine

Debt Warrants, die als Basiswert einen Korb von Straight Bonds mit unterschiedlichen Laufzeiten haben. Mit Zins-Korb-Optionsscheinen kann das Yield-Curve-Risiko verringert werden.

Zinsreagible Aktien

Aktien von Unternehmen, deren Ertragssituation stark von der Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus abhängt. Typische zinssensitive Branchen sind zum Beispiel das Bank- und das Versicherungsgewerbe.

Zins-Strukturkurve

Systematische Darstellung der Renditen festverzinslicher Wertpapiere in Abhängigkeit von ihrer Restlaufzeit.

Zinsreagibilität bei Anleihen

Zwei wichtige Maßzahlen für die Bestimmung der Zinsreagibilität von Anleihen stehen uns im Basispunktwert und in der Duration zur Verfügung.

Zinsscheine

Analog zu den Dividendencoupons bei Aktien gehört zu jedem festverzinslichen Wertpapier ein Zinsscheinbogen. Die einzelnen Zinsscheine werden jeweils zu den festgelegten Zinsterminen abgetrennt und eingelöst. Falls der Anleger die Urkunden selbst aufbewahrt, muss er dies selbst erledigen. Bei der Girosammelverwahrung festverzinslicher Wertpapiere gehört die Abtrennung und Einlösung der Zinsscheine zu den Obliegenheiten der Wertpapiersammelbank.

Zinstender

Verfahren zur Plazierung festverzinslicher Wertpapiere am Kapitalmarkt. Die Papiere werden an die Meistbietenden verkauft, wobei in der Regel ein festgesetztes Mindestgebot einzuhalten ist. Die Zuteilung erfolgt zu dem Kurs, zu dem das gesamte Emissionsvolumen abgesetzt werden kann, also zu einem Einheitskurs an alle Anleger, die diesen oder einen höheren Preis geboten haben. Gegensatz: Mengentender.

Zinstragende Papiere

Sind - wie der Name sagt - Papiere, die eine oder mehrere laufende Zinszahlungen haben. Die Emission erfolgt zum Nennwert. In dieser Gruppe sind Certificates of Deposit, Floating Rate Notes, Reserve Floaters und kurzlaufende Kapitalmarktpapiere einzuordnen.

Zwischengewinn

Seit dem 01. Januar 1994 ist für Fondsanteile ein sog. Zwischengewinn zu errechnen und zu veröffentlichen. Der Zwischengewinn erfaßt die Zinsanteile in den laufenden Fondserträgen. Er entspricht insofern dem Stückzins bei Anleihen. Der auf die Besitzzeit des Anlegers entfallende Zwischengewinn ist grundsätzlich einkommensteuerpflichtig, er wird bei Verkäufen von Fondsanteilen zur Berechnung der Zinsabschlagsteuer (ZASt) zugrundegelegt, wobei der Steuersatz 30 % bei der Depotverwahrung bzw. 35 % bei Eigenverwahrung beträgt.

Zyklische Aktie

Unternehmensaktie, deren Kursverlauf in besonderem Maße von der jeweiligen Konjunktur abhängt. Zyklische Werte sind beispielsweise Autohersteller und Maschinenbau.